Harald Szeemann (1933-2005) war einer der einflussreichsten Ausstellungsmacher der letzten Jahrzehnte. Eine ganze Generation von Kuratoren hat sich von seiner unabhängigen Ausstellungspraxis und seinen emphatischen Inszenierungen der Gegenwartskunst inspirieren lassen. Szeemanns unbeirrbares Interesse am künstlerischen Einzelweg, an starker Haltung und kraftvoller Persönlichkeit erscheint im Rückblick wie vehementer Widerspruch gegen einen Kunstbetrieb der Trends und Tendenzen.
Der Band beschreibt das 'Prinzip Szeemann', die Visionen eines erklärten Ausstellungskünstlers und lässt die wichtigsten Stationen seiner singulären Karriere Revue passieren - von der legendären Berner Ausstellung 'When Attitudes Become Form' über die documenta 5, die großen thematischen Untersuchungen wie 'Junggesellenmaschinen' und 'Der Hang zum Gesamtkunstwerk', die Entdeckung der jungen osteuropäischen Szenen bis hin zu den Biennalen in Venedig, Lyon und Sevilla. (Englische Ausgabe erhältlich ISBN 3-7757-1705-6)

Zum Autor:

Hans-Joachim Müller (*1947), Studium der Kunstgeschichte und Philosophie, in den 1980er Jahren Kunstkritiker im Feuilleton der 'Zeit', zuletzt Feuilletonchef der 'Basler Zeitung'. Lebt heute als freier Autor (unter anderem für die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung', die 'Zeit' und das 'art'-Magazin) in Freiburg im Breisgau und in Süditalien. Autor des 1992 erschienenen Filmporträts 'Harald Szeemann - Verzauberung auf Zeit'