Terrorismus ist ein äußerst komplexes kriminologisches und sicherheitspolitisches Phänomen, dessen Ursachen und Motivationsmechanismen (nicht nur in wissenschaftlichen Studien) immer mehr an Aktualität gewinnen. Denn angesichts der akuten terroristischen Bedrohungen und als Folge der relativ schwachen Effizienz bisher implementierter repressiver Sicherheitsstrategien werden sich sowohl Sicherheitsexperten als auch Policymaker um ein umfassenderes Verständnis der Entstehungs- und Entwicklungsdynamik terroristischer Organisationen bemühen müssen.

Eine der Folgen der terroristischen Anschläge in den Vereinigten Staaten, Madrid und zuletzt in London ist das (leichtfertig) gegebene Sicherheitsversprechen, das nicht eingelöst werden kann ohne zumindest ansatzweise die individuellen Motive und gesellschaftlichen Antriebskräfte der Terroristen zu untersuchen.

Wie werden Hass und Angst aktiviert? Welche Rolle spielen dabei gruppendynamische Prozesse? Ist der Opferanspruch lediglich viktimisierten und traumatisierten Opfern konkreter Gewalttaten vorbehalten oder kann er auch zum festen Bestandteil einer Gruppenidentität werden und wie wirkt sich dies im Gegenzug auf die Rechtfertigung terroristischer Gewalt aus?

Diese Studie analysiert und beantwortet einen wesentlichen Teil der elementaren Fragen zum Terrorismus, um letztendlich das Potential eines präventiven Ansatzes in der Terrorismusbekämpfung zu untersuchen.