Zeru, der Schüler in der Großstadt Accra/ Ghana, erlebt seine sieben Wochentage sehr durchwachsen, beim Werbewagen des indischen Kinos "Shalimar" oder in der Geschichtsstunde von Mr. Danso. In den Nächten dann verdichtet sich dieses indisch-afrikanische Epos: Eine Mutter erzählt ihrem früh erwachsenen Sohn jede Nacht eine mythische Geschichte, in der das Schicksal des MAMBOSs (Königs) von der Prophezeiung des NGANGAs (Priester und Zauberer) bestimmt und zugleich gelenkt wird.

.Dann sah die Mutter/ein sternförmiges Muttermal,/das auffallend groß war./Ein Muttermal auf der linken Brust./Sie schrie auf: Er hat ein wnarra-ndaema! /Ein Zeichen des Unglücks!/Vielleicht bringt er uns Unglück. Das Unglück!/ Wenn er das Unglück bringt,/ bringen wir es schon jetzt zu Dsivoa. Zum Dsivoa, zum Fluss,/ der gigantisch strömt –/ dröhnend rasend. Und sie nahmen das Kind mit./Nahmen es mit –/ Zum Nganga. Nganga, der Priester./ Nganga, der Zauberer./ Priester und Zauberer./ Das Gute und das Böse/ In einem!.

Jacques Bassock, Germanist und Curriculumentwickler,
Bildungsministerium, Yaoundé/ Kamerun:

.Was ich neu und geschmacksvoll gefunden habe, ist diese Geschichte in der Geschichte. Ein Märchen wird innerhalb einer Erzählung erzählt. Das ist einfach genial, diese Sammlung von Genres. - Das Thema „vaterlose Kinder“ fand ich auch sehr schön. Die Geschichte war für mich eine Reise von Ghana nach Indien hin und zurück. Ich konnte auch feststellen, übrigens genau wie der kleine Zeru, dass es keinen Unterschied zwischen Indien und Afrika gibt. Dies bestätigt auch die erzählerische Weise - viele Kulturen in einen einzigen Topf.

Michael Blümel, Leipzig illustrierte den Band mit 16 Grafiken in hervorragender Weise.