Den jungen finnischen Foto- und Videokünstlers Santeri Tuori (1970 in Espoo geboren) und den älteren Künstler Otto Dix (1891-1969) verbindet das Interesse am Porträt und an der Persönlichkeit und Individualität der Modelle.
Der Dialog von Tuoris Videoprojektionen mit den Gemälden des großen deutschen Malers ermöglicht die vergleichende Betrachtung zur künstlerischen Realisierung desselben Bildnissujets mittels verschiedener und doch verwandter, vor allem aber jeweils zeitgemäßer Medien – Malerei und Video/Fotografie.
Meisterlich verstand es Dix, diverse Mal-, Zeichen- und Drucktechniken nicht nur dem jeweiligen Medium, sondern auch dem Motiv nach treffend zu wählen und entsprechend virtuos zu nutzen, um stets (s)ein auch statisch „fixiertes“ Porträt-Bild der jeweiligen Person zu entwerfen. Tuori dagegen Setzt auf den filmimmanenten Faktor „Zeit“, innerhalb derer sich ein bewegtes Bildnis entwickeln kann. Seinen Videos ist jeweils eine Schwarzweißfotografie der porträtierten Person als Schicht einkopiert, vor deren Fond das farbige, sich ständig verändernde, weil laufende Filmbild derselben Person changiert.