Über die Freuden und Tücken des Auswanderns.
43 Grad im Schatten, die Fische im heimischen Gartenteich ziehen während einer siebenmonatigen Dürre wie Teebeutel in einer Tasse heißen Wassers: Wir befinden uns in Spanien, genauer gesagt, in einem kleinen spanischen Dorf namens Denia, das im Sommer schon fast mit tropischen Temperaturen aufwarten kann. Hierher hat es Ulrich und Susanne verschlagen, ein deutsches Paar, das nach Spanien gezogen ist, um sich den Traum vom paradiesischen Leben im sonnigen Süden zu erfüllen.
Nach ihrer Scheidung lebt Susanne mit zwei Töchtern alleine in Deutschland, sie hat eine sichere Anstellung und ein geregeltes aber einsames Privatleben - bis Ulrich Interesse zeigt. Susanne lässt sich auf die Einladung nach Spanien ein und die beiden beginnen, sich im sonnigen Süden ein gemeinsames Paradies zu schaffen.
Mit großem Gespür für die Situationskomik des Alltags erzählt Elisabeth Sinn in "Paradies mit kleinen Fehlern" von den Unwägbarkeiten einer Realität, die das Aufkommen wahrhaft paradiesischer Zustände im letzten Moment immer zu verhindern scheint. Der Leser wird mitgenommen auf die Suche nach Glück und Romantik, in einem vermeintlichen Paradies. Wie es leider so oft der Fall ist, hat jedoch auch dieses Paradies nicht nur kleine Fehler, über die mit Humor hinweggesehen werden kann. Zwischen Pinienwäldern und Gartenteich lauert auch eine Schlange. Die Vertreibung aus dem Paradies scheint vorprogrammiert.