Erwin Bohatsch (*1951) war in den 1980er Jahren einer der maßgeblichen Maler der 'Neuen Wilden' in Österreich, die als Gegenbewegung zur Konzeptkunst der 1970er Jahre das ästhetische Phänomen Malerei einer Neuerung zuführten. In einer Reflexion der ersten Moderne waren seine Themen bestimmt von seinem Interesse für ethnografische Forschungsansätze und die Theorien von Claude Levi-Strauss.
Seit den 1990er Jahren widmet sich Bohatsch zunehmend der zweiten Abstraktion, dem Colorfield Painting. Mit seiner Technik, in fast monochrom wirkenden Gemälden Farbbahnen aufzutragen, Bildschichten teilweise zu versiegeln, sie dann mit Schleiern und Schlieren zu übermalen, konzentriert er das Augenmerk auf Farbe und Licht, die bestimmenden Aspekte der Malerei. Die vorliegende Publikation erschließt mit fundierten Texten und einer breiten Auswahl von aktuellen Gemälden - zusammen mit zentralen Arbeiten aus den 1980er Jahren - die Methodik des Künstlers.

Ausstellung: Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum 27.1.-19.3.2006