Kriege markieren historische Zäsuren, verändern die Grenzen der Landkarte, beeinflussen wirtschaftliche und soziale Strukturen. Doch hinter nüchtern zu analysierenden Veränderungen stehen Not, Leid und Elend vieler Menschen. In diesem Buch geht es um die Verlierer des Krieges, genauer gesagt: um die Kriegsgefangenen und darum, wie die Sieger mit ihnen umgegangen sind. Die Zeitspanne, in der exemplarisch einzelne Schicksale beleuchtet werden, erstreckt sich vom Siebenjährigen Krieg, über den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg bis hin zu den gnadenlosen Kämpfen unter Napoleons Herrschaft, die an der Beresina scheiterte.
In den von Lutz Voigtländer zusammengestellten und kommentierten Dokumenten kommen die Kriegsgefangenen durch ihre schriftlichen Zeugnisse selbst zu Wort. Sie vermitteln lebendige und höchst ambivalente Eindrücke ihrer Schicksale, die von Entbehrungen und Leid gezeichnet sind, aber durchaus auch von sehr menschlicher, bisweilen gar altruistisch zu bezeichnender Behandlung der „Besiegten“ durch die „Sieger“.