Elmar Edel hatte seine im Jahre 1966 erschienene Erstedition der Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis’ III. bis in die späten Lebensjahre hinein noch selbst einer Neubearbeitung unterzogen. Sie konnte aber nicht mehr von ihm abschließend redigiert und veröffentlicht werden. Die hinterlassenen Manuskripte zu den einzelnen Listen, die auf Statuensockeln angebracht waren, jetzt aber großenteils zerstört sind, werden nunmehr in ihrem Befund z.Z. der Ausgrabung und in ihrem jeweils letzten Bearbeitungszustand präsentiert und anschließend mit Nachträgen versehen, die weitere Beobachtungen und Kommentare sowohl zur Identität der Namen als auch zur Komposition und Orientierung der Listen anbieten. In ihrer Gesamtheit spiegeln die Listen, bei allen noch offenen Fragen, das geographische Wissen der Ägypter z.Z. Amenophis’ III., vor allem zum mesopotamischen und transjordanischen Raum, aber auch zur peloponnesisch-ägäischen Region wider. Die Komposition der Listen erlaubt zugleich einen Einblick in zeitgenössische Machtkonstellationen, was nicht zuletzt die dominante Position der Kassitenresidenz Dur-Kurigalzi (vor Babylon) und die ebenfalls hervorgehobene Stadt Amyklai (vor Mykene) zeigen.