Im Zentrum der Untersuchung steht mit dem Grüssauer Freskenzyklus das in den Jahren 1693 bis 1695 entstandene Hauptwerk Michael Willmanns. Das Bildprogramm erscheint wie eine summa josephologischer Theologie und ist Resultat einer engen Zusammenarbeit Willmanns mit seinem Grüssauer Auftraggeber Abt Bernardus Rosa. Die material- und abbildungsreiche Untersuchung legt dar, welche historischen Rahmenbedingungen für das Projekt gegeben waren, und stellt einen engen Zusammenhang her zwischen der Josephsverehrung und der Konfessionalisierungspolitik des Grüssauer Abtes. Vor dem Hintergrund der kunsthistorischen Entwicklungen des späten 17. Jahrhunderts widmet sich die Untersuchung Fragen des Zusammenhangs von Architektur und Ausmalungssytem und erörtert eingehend alle ikonographischen und stilistischen Probleme, die der unter barocken Kirchenraumausstattungen einzigartige Zyklus aufwirft.