Die Publikation ist ein weiterer Baustein des 'Lebensgeschichtlichen Archivs für Sachsen'. Die Puppentheatersammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verfügt über einen einzigartigen Fundus an Quellen, zu denen Autobiographien und Biographien von Marionettenspielern ebenso zählen wie Briefe, Rechnungsbücher, Werbematerial, Marionetten aus dem Besitz der Spieler und historische Fotos. Die Bedeutung der Edition liegt darin, dass es zu dem im 19. Jahrhundert vor allem im kleinstädtischen und ländlichen Bereich überaus populären Unterhaltungsmedium des Marionettenspiels – eines Theaters für die kleinen Leute – noch wenige Publikationen mit autobiografischen Quellen gibt. Die Zeugnisse geben Einblick in die Alltags- und Lebenswelt dieser Kleinkünstler, dokumentieren die aufgeführten Stücke und vermitteln die Überlebensstrategien dieser Menschen.
Die biografischen Materialien entstammen einer Sammlung, die der Mediziner und Hobbyforscher Prof. Dr. Artur Kollmann um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert angeregt und angelegt hat; sie werden mit einer entsprechenden Kommentierung ediert und durch die weiteren Materialien ergänzt