Luthers Kleiner Katechisms hat überraschendes Potential, wenn seine Fremdheit nicht als Problem, sondern als homiletische Chance entdeckt wird. Der Kleine Katechismus ist aus einer Assoziationskette zu lösen, in der er als dogmatisch-erstarrt aus evangelischer Predigtlehre und -praxis verabschiedet wird. So erschliesst sich eine theologische Spur, die in der Orientierungskrise der evangelischen Kirche über die Alternative von religiöser Beliebigkeit und erstarkendem Fundamentalismus hinausführt.