Die Erstausstrahlung des US-amerikanischen Fernsehvierteilers Holocaust im Januar 1979 markiert einen Einschnitt in der westdeutschen Erinnerungskultur. Ausgerechnet eine populärkulturelle Darstellung bestreitet die Rede von der 'Undarstellbarkeit' des totalen Genozids an den Juden Europas sowie die anscheinende Überlegenheit schriftlicher gegenüber bildlichen Vergegenwärtigungen. Die vorliegende Studie untersucht in Lektüren ausgewählter Texte von fünf nichtjüdischen Autoren und Autorinnen deren jeweilige Repräsentationsstrategien. Neben literarischen Texten wird dabei auch Hans Jürgen Syberbergs Film Hitler - Ein Film aus Deutschland (1977) analysiert, der, noch vor der Holocaust-Serie entstanden, dennoch einen Gegenentwurf darstellt.