Das Nebeneinander von Katholiken und Protestanten prägte die Ravensburger Geschichte weit über das Ende der Reichsstadtzeit hinaus.
Der Augsburger Religionsfrieden vom 25.09.1555 bestätigte die Bikonfessionalität für Ravensburg und die Friedensschlüsse von 1648 schufen sogar zahlenmäßig ausgeglichene Verhältnisse. Zwei Bürgermeister, je acht katholische und evangelische Ratsherren, zwei Rutenfeste und eine Simultankirche für die Karmelitermönche und die evangelische Kirchengemeinde prägten das Bild der Stadt. Auch wenn noch nicht von echter Toleranz gegenüber der jeweils anderen Konfession gesprochen werden konnte, die Duldung und das gewaltfreie Nebeneinander stellten einen wichtigen Schritt auf dem langen Weg zur gegenseitigen Akzeptanz dar.
Dieser Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung in Ravensburg (21.10.2005-29.01.2006) bietet Einblick in eine bis heute aktuelle und keineswegs abgeschlossene Thematik.