Der Anspruch des Buches ist es, ein stilanalytisches Propädeutikum zu einer philosophischen Heine-Lektüre zu schreiben. Es folgt einem Hinweis Klaus Brieglebs, dass es sich bei Heines Texten um Philosophie handelt und dass dieses Wissen „als Lektürehaltung konsequenter zu kultivieren sei“. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die stilanalytische Lektüre von Heines „Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“, einem Buch, das nicht nur von Philosophie handelt, sondern im Geschichte(n)-Erzählen selbst Philosophie ist - und zwar im kritischen Gespräch sowohl mit der Popularphilosophie der Aufklärung als auch mit romantischen Versuchen des Populären. Entdeckt wird, dass die Philosophieschrift ein neues Konzept urbanen Philosophierens entwirft, das sich von der lebendigen, verschiedene Vokabulare und Jargons mischenden Sprache der Kaffeehäuser und Kneipen inspirieren lässt, ohne dabei die Begriffe preiszugeben. Philosophiegeschichtlich, und das ist eine zentrale These der Arbeit, markiert Heines Philosophieschrift den „Funktionsübergang“ (W. Preisendanz) von Philosophie und Publizistik.