Der Mord an dem österreichischen Thronfolger in Sarajewo am 28. Juni 1914 löste eine internationale Krise aus, die in kurzer Zeit Europa in einen Weltkrieg stürzte. Warum dies geschah, ist seitdem in Wissenschaft und Öffentlichkeit immer wieder diskutiert worden. Bei allen unterschiedlichen Einschätzungen besteht doch Einigkeit darüber, daß Deutschland – und innerhalb Deutschlands das Militär – in der Julikrise eine wichtige Rolle gespielt habe. Eine wissenschaftliche Untersuchung der Rolle des deutschen Militärs in jenem wichtigen Zeitabschnitt fehlte jedoch. Diese Lücke füllt die vorliegende Arbeit. Nach der Untersuchung der Planungen, die das deutsche Militär für eine gespannte politische Situation und Mobilmachung erstellt hatte, werden an Hand einer Fülle von bisher unbekannten Quellen die Ereignisse innerhalb der deutschen Streitkräfte während der Julikrise dargestellt. Dabei reicht die Bandbreite der Beschreibung von den Spitzen in Berlin bis hin zu den Ereignissen auf der Truppenebene.