Menschen in einem helfenden Beruf sind auf besondere Motivation angewiesen, da sie oftmals Tätigkeiten ausüben, die mit starken psychischen und physischen Belastungen einhergehen. Diese Erfahrungen machen beispielsweise Seelsorger, Therapeuten und Mitarbeitende in sozial-caritativen Einrichtungen. In der vorliegenden Arbeit wird mit einem qualitativen Verfahren eine empirische Erforschung der Motivation, Ressourcen und Religiosität jener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Hospizes unternommen, die aidskranke Menschen begleiten. Befragt werden Ordensfrauen und Nichtordensleute: "Wie erleben Sie sich in Konfrontation mit Krankheit, Sterben und Tod? Was bewegt Sie, Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten? Gab es Situationen, in denen Sie spürten, dass Sie an Ihre Grenzen stossen? Was gibt Ihnen Rückhalt? Hat der Glaube im Hinblick auf Ihre helfende Tätigkeit eine Bedeutung?" Die empirische Auswertung der Interviews erfasst nicht nur das Alltagsverständnis der Mitarbeitenden des Hospizes, sondern ermöglicht auch spannende Einblicke in ihre subjektive Erlebniswelt, was ein neues Licht auf die diakonische Arbeit mit leidenden und suchenden Menschen wirft.