Kaum ein anderer Künstler hat sich so schonungslos wie Arnulf Rainer in seinen Werken der Selbstanalyse unterzogen. In den Transformationen seines Selbst in Gestik und Mimik mit rigorosem Körpereinsatz und in der Übermalung seiner Abbilder entwickelte er das Destruktionsprinzip als Strategie auf der Suche nach immer neuen Formen.
Seit 1997 verbringt der Künstler die Wintermonate zum Arbeiten auf Teneriffa. Ausgerüstet mit einer konventionellen Kameraausrüstung erkundet er die Landschaft der Vulkaninsel, die ihm ihre Farbe, Licht, Luft, botanische Exotik und geologische Dramatik anbietet.
Die fotografierten Motive dienen ihm als Basis für die dann erfolgten Übermalungen.
In seinen neuesten, auf verschiedenen Kanareninseln entstandenen expressiven Landschaftsbildern untersucht Arnulf Rainer die aus dem Vulkan geborene Landschaft als Ausdrucksträger von Geschichte, Evolution, Mentalität der dort beheimateten Menschen ähnlich akribisch wie vordem seinen Körper.
Das Buch erscheint anlässlich der Ausstellung „Arnulf Rainer – ‚Kanarien’. Arbeiten auf Papier“, die vom 13. November bis zum 30. Dezember 2005 im Kunstverein Ulm zu sehen ist.