Erika Mitterer hat nahezu das ganze 20. Jahrhundert und damit mehrere Epochen als Zeitzeugin erlebt: den Ständestaat, die „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten, den Zweiten Weltkrieg und die Gründung der Republik Österreich. All diese Erfahrungen schlugen sich in ihrem Werk nieder: Die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur, ihren Vorboten und Nachwehen in der österreichischen Gesellschaft wurde dabei zu einer Konstante. Mitterer bediente sich bei der literarischen Umsetzung verschiedener Gattungen: des (historischen) Romans, der (historisch-mythologischen) Erzählung, aber auch der Lyrik und des Dramas; in allen diesen Texten bewies sie ein feinfühliges Sensorium und einen analytischen Blick für gesellschaftliche Phänomene aller Art. Das vorliegende Buch folgt dem Aufruf Wendelin Schmidt-Denglers aus dem Jahr 1989, Erika Mitterer neu zu entdecken.