Das Verblassen von Ideologien und neuen, immer neuen und modernen Ansichten, wie dies jede neue Zeit und unsere forciert neue Zeit in ganz besonderem Ausmass erfährt, ist schon der Blick zurück. Da ist Philosophie als denkendes Auffassen, Setzen und Entwickeln von Gedanken und Wirklichkeiten im weitesten Sinne. Und da ist Religion als jene Selbst- und Weltauffassung implizierende Absolutheitserfahrung, die relativieren zu wollen Unsinn ist. Philosophie ist immer, wo sie sich nicht künstlich einschränkt, Theologie im Sinne von Prinzipientheorie. Religion führt, wo Naturreligiöses überschritten, Gott geistig, als Person erfasst wird, unumgänglich zu Theologie, zur Entwicklung der erfahrenen Inhalte in intellektuell haltbaren Formen. Kommt beides zusammen, so entsteht Religionsphilosophie. In ihr ist ein gewisser Ausgleich zwischen den beiden Komponenten der Wortzusammenstellung ‘Gedachter Glaube’ da.
Die Autoren der Beiträge dieses Bandes kommen aus unterschiedlichen Traditionen und Schulen der Philosophie sowie aus ebenso unterschiedlichen Schulen und Disziplinen der Theologie. Ihre Texte greifen Momente der Geschichte und Gegenwart von Philosophie und Theologie heraus, die aktuell und weiterführend im jeweiligen Fachbereich sind. Ebenso aber ergeben sie, im Zusammenhang gelesen, ein breites Bild philosophischer und theologischer Optionen heute, hingeordnet auf das Zentrum Religionsphilosophie.
Beiträge von Arno Anzenbacher, Rudolf Bohren, Brigitte Flickinger, Hans Friedrich Fulda, Gustav Gustenau, Jens Halfwassen, Herbert Hanreich, Peter Kampits, Hans Dieter Klein, Jan Kranat, Zdenek Kucera, Peter Lampe, Doris Lax, Wilhelm Lütterfelds, Christian Möller, Manfred Oeming, Wolfgang Pesendorfer, Michael Plathow, Gerhard Rau, Danil Razeev, Adolf Martin Ritter, Heinz Schmidt, Ingrid Schoberth, Helmut Schwier, Lothar Steiger, Gerd Theissen, Reiner Wiehl, Michael Wladika