Mit den Entwicklungen der technischen Akustik potenziert sich im 20. Jahrhundert die Ausübung von Macht und Gewalt über den Hörsinn um ein Vielfaches: Mikrofon, Verstärker, Lautsprecher, Mischpult, Telefon, Radio und Speichermedien wie Schallplatte, Tonband oder CD machen Klänge jeder Art verstärk-, steuer- und reproduzierbar – und sie liefern ein neues künstlerisches Instrumentarium zur auditiven Darstellung und Reflexion von Gewalt.
Die interdisziplinäre Aufsatzsammlung fragt nach der Ausübung von Gewalt über den Hörsinn, nach der Darstellung von Gewalt in auditiven und audiovisuellen Medien und nach der von diesen Medien ausgehenden Gewalt der Darstellung. Erstmalig werden die medialen, ästhetischen und politischen Aspekte des Verhältnisses von Akustik und Gewalt in ihren Interferenzen beleuchtet, um so der anhaltend einseitigen Diskussion um die „Gewalt der Bilder“ eine Sensibilisierung für die oft unbewusst wirksamen Formen auditiver Gewalt entgegenzusetzen.
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