Die Ablösung des mittelalterlichen aristotelisch-ptolemäischen Weltbildes durch das kopernikanische und schliesslich durch das neuzeitliche `mechanistische´ Weltbild ruft eine fundamentale Erschütterung des bisher religiös, theologisch oder philosophisch begründeten Selbst- und Wirklichkeitsverständnisses des Menschen hervor. Sie spiegelt sich ausgesprochen oder unausgesprochen in zahlreichen, etwa zwischen 1650 bis 1900 entstandenen Gedichten wider. Ihnen gemeinsam ist die Suche des Menschen nach einem umfassenden, transzendental oder metaphysisch fundierten `Sinn´ der Welt. Diese Suche basiert zunächst noch auf der Überzeugungskraft des tradierten christlichen Weltbildes oder auf dem der ästhetischen Anschauung innewohnenden Sinnvertrauen. Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts weicht sie jedoch in zunehmendem Masse einer radikalen Distanzierung des aus allen religiösen und metaphysischen Bindungen emanzipierten modernen Menschen von einer ihm zunehmend fremd und sinnleer erscheinenden Wirklichkeit.