Unter dem Eindruck terroristischer Anschläge und eines damit verstärkten
Rufs der Bevölkerung nach staatlicher Sicherheit, bekommt das Projekt
„Lev Sergejevitsch Termen“ eine hochaktuelle Bedeutung, denn es scheint
die Mehrheit der Menschen – ausgenommen von einigen Datenschützern – kaum zu beunruhigen, dass Sicherheit zu Lasten bürgerlicher Freiheiten zu gehen droht. Das Leben und Werk Lev Termen’s, eines Genies, eines Künstlers und
Forschers in der vormaligen Sowjetunion kann heute als Blaupause gelesen
werden.
Am Staatsfeiertag erinnern wir uns an die einstigen Befreier und
gleichzeitig an das Datum, an dem wir unsere Freiheit auch von den
Befreiern wieder erlangt haben. Mit der Ausstellung „Lev Termen“ rücken
wir Unfreiheit und Terror in den Mittelpunkt: Ohne Freiheit kann Kultur
nicht entstehen, können sich weder Wissenschaft noch Künste entwickeln,
und dies alles untergräbt, pragmatisch gesprochen, die ökonomische
Existenz der Gesellschaft.
Das zeitliche Ereignis „Staatsfeiertag“ ist Anlass, um den Blick von der
Vergangenheit, vom Abzug des letzten alliierten Besatzungssoldaten am
26.10.1955 in die Zukunft zu richten. mit der wiedergewonnen Freiheit
will die Stadt Graz ein spezielles Kulturprogramm initiieren, das den
Blick auf die seinerzeitigen Befreier heute richtet. Kein nostalgischer
Blick, sondern einer auf die avancierten, autonomen, freien Ideen mit
Zukunftspotentialen.
Am Beispiel „Lev Termen“ wenden wir uns daher an die jüngere Generation
mit dem Hinweis, dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist, dass
die Freiheit der Kunst und die Freiheit der Wissenschaften zwar formal
festgeschrieben, aber Realiter keineswegs garantiert sind.