Diese historische Studie untersucht Schwedens wohlwollende Neutralität gegenüber dem „Dritten Reich” im Zweiten Weltkrieg, seine viel kritisierte „Politik des Nachgebens” gegenüber den politischen, militärischen, ökonomischen und transporttechnischen deutschen Forderungen. Nach 1945 bis in die neunziger Jahre haben diese Fragen sowohl in der Politik als auch in der Geschichtswissenschaft heftige innerschwedische und internationale Kontroversen ausgelöst.
Der Autor kann nach intensiven Studien in deutschen und schwedischen Archiven schlüssig nachweisen, dass die Regierung in Stockholm aus vielschichtigen Gründen eine oft unnötige Anpassungspolitik gegenüber Berlin betrieben und ihren Handlungsspielraum als neutrale Macht nicht annähernd ausgenutzt hat.
Die Studie führt in mehrfacher Hinsicht über den deutschen und schwedischen Forschungsstand hinaus. Sie überwindet die enge herkömmliche Perspektive der bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern und legt den Schwerpunkt auf die internationale Stellung Schwedens zwischen dem „Dritten Reich” einerseits und dessen Kriegsgegnern in Ost und West andererseits im Gesamtkriegsverlauf als Bedingungsrahmen für die schwedische Außenpolitik.
In einem ständigen Perspektivwechsel wird die unterschiedliche Sicht Berlins und Stockholms gegenübergestellt.
Vor diesem Hintergrund entsteht ein differenziertes Bild der zwiespältigen deutsch-schwedischen Beziehungen und der internationalen Rolle Schwedens während des Zweiten Weltkrieges.

Inhalt:

1 Einleitung
2 Die Entwicklung des deutsch- schwedischen Verhältnisses bis Ende 1940
3 Schwedens Verteidigungsbereitschaft 1939-1945
4 Die deutsche Politik und Strategie gegenüber Schweden
5 Schweden und der deutsche Angriff auf die Sowjetunion
6 Felder gleich bleibender schwedischer Politik
7 Schwedens Hinwendung zu den Alliierten 1942-1945
8 Zusammenfassung