Vom 4. bis 18. September 2005 wurden im Hochchor der Basilika St. Gereon in Köln erstmals die herausragenden Arbeiten der Textilkünstlerin Erika Freund (gest. 1943) ausgestellt.

Die für St. Gereon in den 1930er Jahren gestalteten textilen Kostbarkeiten zählen zu den besten Arbeiten der Paramentenklasse der Kölner Werkschule um Ferdinand Nick (1865 - 1949). Sie übertreffen noch die in der Domschatzkammer in Köln ausgestellten Gewänder an technischer und künstlerischer Finesse. Die Kölner Künstlerin Erika Freund gehört zweifelsfrei zu den herausragenden Vertreterinnen der Bildstickerei des frühen 20. Jahrhunderts.

In St. Gereon hat sich ein einzigartiger Denkmälerkomplex ihrer Werke erhalten, der zum ersten Mal in seiner ganzen Fülle gezeigt wird. Mit dem zugleich vorgelegten monographischen Katalog zu den Arbeiten der Künstlerin Erika Freund ist erstmals auch das Gesamtwerk dieser für die moderne Paramentik hochrangigen Künstlerpersönlichkeit vorgestellt.

Welcher Schatz hier in St. Gereon verwahrt wird, belegt nicht zuletzt der zur Ausstellung erscheinende, reich bebilderte Katalog mit den Deutungen des Theologen Benedikt Kremp und den kunsthistorischen Analysen von Gudrun Sporbeck, der Leiterin des Instituts für Historische Textilien in Köln.
Eine Besonderheit ist die Präsentation der Gewänder auf originalen grossen Holzständern, die eigens restauriert und konservatorisch neu ausgestattet wurden.

Schliesslich umfasst die Ausstellung auch eine Präsentation des 1935 geschaffenen, monumentalen, ursprünglich 54 qm grossen Teppichs für St. Gereon, der kriegszerstört sich doch in Fragmenten erhalten hat und im Katalog erstmals zeichnerisch rekonstruiert werden konnte.