Ist Wasserstoff die Lösung für all unsere Energie- und Umweltprobleme? Die weit verbreitete Meinung in den Medien, bei Umweltexperten, Industrieanalysten und Autoherstellern scheint zu sein, dass emissionsfreie Brennstoffzellen auf Wasserstoffbasis schon in einigen Jahren, spätestens aber binnen der nächsten zwei Jahrzehnte die Rettung bringen könnten.
So schnell geht es aber nicht, sagt Joseph Romm. In "Der Wasserstoff-Boom" erklärt er, warum Wasserstoff nicht die vielgepriesene einfache technologische Lösung ist und warnt vor überzogenen Erwartungen an die Brennstoffzellen, die den Markt neu beleben und das Weltklima retten sollen. Zwar könnten Gebäude und Fabriken ab 2010 tatsächlich mit Energie aus Brennstoffzellen versorgt werden, argumentiert Romm, aber auf den größten Verursacher für Treibhausgasemmissionen, den Straßenverkehr, wird Wasserstoff wahrscheinlich nicht vor 2050 einen spürbaren Einfluss haben. Da unser Klima aber solange nicht warten kann, müssen wir sofort reagieren und die energieeffizienten und erneuerbaren Technologien, die bereits kommerziell verfügbar sind, schneller einführen.
"Der Wasserstoff-Boom" bietet eine nüchterne und höchst lesenswerte Analyse der politischen, wirtschaftlichen und technologischen Hintergründe rund um den Wasserstoff und Klimaschutz. In einer Zeit, wo es mitunter schwer ist, Wissenschaft und Spinnerei auseinander zu halten, gibt Romm eine sachliche Einführung in die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie, offenbart die praktischen Schwierigkeiten beim Übergang zur Wasserstoffwirtschaft und zeigt, warum weder Politik noch Wirtschaft darauf vertrauen sollten, dass Wasserstoff-Autos kurz- oder mittelfristig einen kommerziellen Erfolg haben werden, auch nicht unter den immer bedrohlicher werdenden Anzeichen für eine Klimaveränderung.
"Romms klare und präzise Analyse ist eine Pflichtlektüre für jeden, der meint, mit Wasserstoffautos ließe sich vor Mitte dieses Jahrhunderts ein Beitrag zum Klimaschutz leisten."
(Arthur H. Rosenfeld, Bevollmächtigter der California Energy Commission)