Das wohl interessanteste Kulturgut der Geschichte des Christentums dürfte die Orgel sein, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie nicht wirklich an bestimmte Religionsformen gebunden ist, sondern jenseits aller Worte eine ganz eigene Sprache spricht, der sich jeder Mensch auch ohne Glaubensbekenntnis unbefangen nähern kann.
Das Land Brandenburg ist so reich an solchen - oftmals kaum bekannten - Schätzen, daß es eines kundigen Führers bedarf, wenn wir in relativ kurzer Zeit eine Orientierung gewinnen und Wege finden wollen, die unermüdliche Forscher nun 25 Jahre lang für uns gegangen sind.
"Orgelreisen durch die Mark Brandenburg" führt uns in ein Land der klingenden Zeit, die sich nach Jahrhunderten bemißt, nicht selten wieder stumm geworden ist und sich mit Namen und Bildern verbindet, denen so mancher Leser hier vielleicht zum ersten Mal begegnen mag. Und doch oder gerade deshalb wird diese eigentümliche alte Kulturerscheinung Bedeutungsspuren hinterlassen, die in uns Neuland werden können, das sich mit neuem Leben füllen will.
Dieses Buch möchte der Kulturwelt einen Teil ihrer Geschichte zurückgeben, bewahren und beleben helfen, der es nicht verdient hat, in Vergessenheit zu geraten. Jeder, der sich auf den Weg macht, lesend, hörend oder gar selbst musizierend diese klingende Landschaft durch das Bild zu erschließen, welches ihm hier entgegentritt, geht gleichsam denselben Weg, den Autor und Fotograf für ihn gegangen sind, auf ganz eigene Weise noch einmal. Und er wird ebenso mündig daraus hervorgehen, sich mit sicherem Entscheidungswillen tatkräftig in die Frage einzumischen, was aus diesen Schätzen werden soll.