Die Studie erarbeitet am Beispiel der Prosa eine „narrative Grammatik oder Poetik“ Thomas Bernhards. Historische Differenzierungen werden hierbei in Rechnung gestellt und die entwickelten Thesen vor allem auf Bernhards kaum erforschtes Frühwerk und die Erzählungen ab 1963 bezogen. Über Bemerkungen zum Inhalt, wobei Momente der Sprachskepsis im Vordergrund stehen, und stilistische Untersuchungen nähert sich der Verfasser dem Zentrum der Arbeit, der Narratologie, die konsequent nach Gérard Genette entwickelt wird. Die inhaltliche, stilistische und narratologische Analyse entdeckt die „Poetik der Selbstauslöschung“ als Bernhards grundlegendes Prinzip: Trotz aller Zerfallserscheinungen und Auslöschungsprozesse „mit den Wörtern und Sätzen zurande kommen“ zu wollen.