Der moderne Mensch - in seiner existenziellen Zerrissenheit, seiner sozialen Vereinsamung und seiner kreatürlichen Rohheit - steht im Mittelpunkt des malerischen Schaffens von Francis Bacon (1910-1992). Von besonderer Bedeutung sind hierbei die Porträts des Künstlers: die dynamisch aufgebrochenen Selbstbildnisse ebenso wie die von fast brutaler Leidenschaftlichkeit getriebenen Darstellungen seiner Freunde und Künstlerkollegen. Zwischen Abbildung der Natur und surrealistischer Verfremdung entstand so eine einzigartige Galerie des Menschen im Jahrhundert der Moderne.
Die Publikation widmet sich erstmals in großer Ausführlichkeit diesem Aspekt im Werk des bedeutendsten englischen Malers des 20. Jahrhunderts und verfolgt die Geschichte seiner Modelle sowie deren ganz unterschiedlichen Beziehungen zum Künstler. Nicht zuletzt werden die von ihm angewandten Verfremdungsverfahren beleuchtet, die jene eindringlich beklemmende Aura schaffen, durch die sich seine Porträts auszeichnen.

Ausstellung: Hamburger Kunsthalle 14.10.2005-15.1.2006