Dieser Band entstand aus einem Gespräch der beiden Autoren über das irritierende Bild "Wolf kauernd", das Leopold Graf von Kalckreuth im Jahre 1900 von seinem damals 13jährigen Sohn Wolf malte, und das Requiem, das Rainer Maria Rilke wenige Jahre später dem im Alter von 19 Jahren durch eigene Hand aus dem Leben geschiedenen Sohn des Malers widmete. Die letzte Zeile des Gedichtes ist berühmt, ja fast schon zu einem geflügelten Wort geworden: „Wer spricht von Siegen? Überstehn ist alles.“ Aber wer kennt schon den sprachlich hochbegabten Wolf Graf von Kalckreuth, der bereits während der Schulzeit die Gedichte von Verlaine und Baudelaire ins Deutsche übertrug, Theaterstücke schrieb und eigene Gedichte verfasste? Mit den beiden Essays, die eigens für die Ausstellung zum 150sten Geburtstag Leopold von Kalckreuths in der Hamburger Kunsthalle verfasst wurden, möchten die Autoren zur Auseinandersetzung mit Wolf von Kalckreuth im Bild seines Vaters Leopold und im Requiem Rainer Maria Rilkes einladen.