Bischof Meinwerk entstammt dem bedeutenden Geschlecht der Immedinger, um 975 ist er geboren. Die Bischofsweihe erhielt er am 3.3.1009. Er starb am 5.6.1036 in Paderborn.
Mit ihm tritt die Plesse in das Licht der Geschichte ein. In seiner Vita wird berichtet, dass er zur Weihe der Domkirche zu Paderborn am 15. September 1015 Schenkungen aus seinem Erbbesitz, nämlich die Burg Plesse und 1100 zugehörige Hufen Landes, bestätigte. Letztere hatte er bereits vorher schon übertragen (UB Plesse Nr. 1). „Urbem sitam in loco, qui Plesse dicitur" heißt es darin.
Einen Hof Plisna, der überwiegend, aber nicht ganz unstrittig, mit der Plesse identifiziert wird erhielt Erzbischof Adalbert von Hamburg-Bremen vermutlich 1069 von Heinrich IV. geschenkt (UB Plesse Nr. 3). Mehr über die Plesse im 11. Jahrhundert erfahren wir nicht.
So schien es uns sinnvoll, die Frühzeit der Plesse ausgreifender im historischen Kontext in einer Dokumentation darzustellen, die im großen Turm als Ausstellung seit dem 15. Oktober 2005 zu sehen ist. Die vorliegende Publikation dokumentiert diese Präsentation. Kurz und prägnant will sie populär vermitteln, in welchem historischen Umfeld die Frühzeit der Burg zu sehen ist. Es liegt in der Natur der Sache, dass Quellenbelege und Literatur an dieser Stelle eine Überfrachtung dargestellt hätten. Daher sei nur auf M. Last verwiesen, der 1975 diese Nachweise in seinem Burgenführer zusammengetragen hat.

Peter Aufgebauer
Ralf Busch