Was unterscheidet eine Region von einer Mikro- und Makroregion? Wieso werden vielerorts in Europa die Begriffe Regionalismus, Regionalisierung und Föderalismus als kontrovers und sogar gefährlich angesehen? Wieso ist das Territorialitätskonzept immer noch umstritten? So lauten einige Schlüsselfragen in diesem Buch, das „das Regionale“ als ein politisches System erkennt und untersucht und zugleich auf die Bedeutung der regionalen Begriffsführung für die regionale Politik hinweist. Besonders spannend ist die Frage, welche Rolle die „Versammlung der Regionen Europas“ (VRE) in diesem regionalen System spielt. Wie hat sie zur Regionalisierung Europas, zur Europäisierung der Regionen und zur Regionalisierung des Subsidiaritätsprinzips beigetragen? Die VRE in ihrer Entwicklung als non-governmentale Organisation und ihrer Bedeutung für die Entwicklung eines Europas der Regionen werden hier zum ersten Mal eingehend analysiert. Es wird deutlich, dass die VRE die regionale Avantgarde verkörpert, obgleich sie in der öffentlichen Wahrnehmung im Hintergrund steht. Wie sie diese Aufgabe trotz vieler externer und interner Hindernisse mit Flexibilität und Dynamik gemeistert hat, wird im Detail belegt. Seit ihrer Gründung 1985 hat sich die VRE als ein konstruktiver Brückenbauer für ein europaweites Netzwerk der Regionen erwiesen und ist damit ein Modell für eine zukünftige globale regionale Zusammenarbeit.