Vorwort, Einführung, Kunsthistorische Betrachtung, Bibeltexte der Markus-Passion

In 44 Autographen von Persönlichkeiten aus allen Bereichen unserer Gesellschaft wird die Markus-Passion geschrieben. Hinzu tritt ein von dem international bekannten Künstler Heinz Mack gestalteter Kreuzweg mit 15 Stationen. In diesem opulenten Buch begegnen sich Schrift und Kunst, vertiefen sich Bild und Wort gegenseitig. Ein Buch zum Schauen, Meditieren, Vertiefen; ein Buch, das Freude macht, sich neu mit 'Herz und Hand' mit dem Glauben auseinander zu setzen.
Worte vom Licht
Immer wieder erfahren wir Menschen Verschattungen in unserem Leben, dunkle Stunden, die sich auf unsere Seele legen. Immer wieder suchen wir gerade dann nach Lichtpunkten, die uns Orientierung schenken, die uns Mut und Hoffnung geben, den Weg weiter zu gehen.
Diese urmenschliche Erfahrung war der Hintergrund, der im Bibeljahr 2003 den Gedanken reifen ließ, Freundinnen und Freunde der Pfarre und des Pfarrhauses St. Franziskus in Mönchengladbach-Rheydt einzuladen, wenige Verse der Markus-Passion abzuschreiben. Das Wort, das das Herz berührt, soll durch die Hand(-Schrift) konkrete Gestalt annehmen. So können die Bibelworte zu Lichtworten werden, die dann in den Nächten des Lebens sich zu Sternbildern formen, an denen wir uns neu ausrichten können.
Kreuzweg im Licht
Schon durch ihr Material Ton verweisen die Kreuzwegstationen auf den Menschen selbst, denn nach dem Wort der Heiligen Schrift ist er von Gott von der Erde genommen und geformt worden. Der Schöpfungsakt wird im Bild des Töpferns ausgedrückt. Doch erst der Odem Gottes verleiht dem Menschen Lebenskraft, und für diesen Geist Gottes wiederum, der den Menschen belebt und beseelt, hat die Bibel das Bild des Feuers.
Der gebrannte Ton des Kreuzweges von Heinz Mack ist überzogen mit einer Glasur aus Gold. In diesem Gold dürfen wir Gegensätzliches erkennen. Es verweist zum einen auf das Materielle. Der Mensch will seinem irdischen Dasein entrinnen, indem er sich der Materie hingibt. Doch so sehr er sich mühen mag, er bleibt immer die Erde, aus der er geformt ist. Zum anderen leuchtet in diesem Gold aber auch die Herrlichkeit der Auferstehung auf, spiegelt sich bereits im Weg des Leidens der Sieg des Lebens wider.
Heilkraft des Lichtes.

© Klaus Hurtz