Das vorliegende Essay "Das "Bild" der Aphasie" beschäftigt sich mit den so genannten Sprachzentren und der klassischen Lehrmeinung in der Aphasiologie.

Mit der Darstellung der "Geburt des Aphasikers" (nach Jacyna) wird nachvollziehbar gemacht, warum die (neo-)klassische Lehrmeinung der Aphasie notwendigerweise ungeeignet ist, eine für aphasische Personen und Therapeut(inn)en sinnvolle Konzeptualisierung der Aphasie zu liefern.

Unter Rückgriff auf Ludwik Fleck, Sigmund Freud und Michel Foucault wird versucht, eine Erklärung für das Weiterexistieren der Sprachzentren in der Fachwelt und der Populärwissenschaft zu finden, obwohl die ?Sprachzentren? nichts weiter sind als überholte, tote Metaphorik. Eine zentrale Größe ist die Verwendung von vereinfachenden, schematischen Zeichnungen (Bilder der Aphasie), welche seit der Aphasiologie des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis heute den Diskurs prägen und disziplinieren.

Der Bildteil zeigt bekannte und weniger bekannte "Bilder der Aphasie" aus dem 19. und 20. Jahrhundert.