Bei der Worttrennung am Zeilenende hat sich im Deutschen der Gebrauch herausgebildet, zusammengesetzte und präfigierte Wörter an der Morphemfuge, mehrsilbige einfache und suffigierte Wörter hingegen an der Silbenfuge zu trennen. Die betreffenden sprachhistorischen Vorgänge waren bisher großenteils unerforscht. In dieser Arbeit wird erstmals auf der Basis umfangreicher Korpora die Entwicklung des Trenngebrauchs für indigene und fremdsprachige Wörter in der entscheidenden Phase von 1500 bis 1800 nachgezeichnet und den Aussagen der Grammatiker gegenübergestellt. Durch die hierarchisch nach Trenntypen gegliederte Abhandlung werden detaillierte Einsichten in den Stand von Norm und Usus Scribendi vor den Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzenden Normierungsbemühungen ermöglicht.