Die Geschichte der Frauenkirche Dresden hat durch den Wiederaufbau das besondere Interesse der Forschung gefunden. Die ingenieurtechnischen Untersuchungen zur Standsicherheit verbesserten die statische Konstruktion im Sinne George Bährs, es blieb aber bei unterschiedlichen Auffassungen zur Entstehung seiner Bauidee.

Vorliegende Studie versucht, die Geschichte des Bauwerkes durch technische Überlegungen zu ergänzen: Rißinterpretationen zum Erstentwurf zeigen Gesetzmäßigkeiten der Baugeometrie, die dazu beitragen, das technisch-konstruktive Zustandekommen der heute sichtbaren Baugestalt zu erklären. Dem Autor gelingt es, durch seine Forschungsergebnisse die bis heute unterschätzte Bedeutung des Erstentwurfs von George Bähr zu würdigen. Er erbringt den Nachweis, dass gerade der im Jahr 1725 gescheiterte Erstentwurf die Ursprungsidee der Grundkonstruktion der Dresdner Frauenkirche darstellt.