„In höchster Sorge“ wandte sich das Fünfte Laternakonzil im Jahr 1515 einem neuen Medium zu: Der Buchdruck beunruhigte die Konzilsväter; schließlich ließen sich mit Gutenbergs Erfindung nicht nur Psalter drucken, sondern auch häretische Schriften und reformatorische Flugblätter. Als Antwort schuf man eine Zensurbehörde, die Indexkongregation, die über vier Jahrhunderte als Instrument kirchlicher Wissens- und Kommunikationskontrolle diente.

Der Historiker Peter Godman schildert hier die spektakulärsten Fälle: Werke der Philosophie, der Literatur, der Naturwissenschaften und der Geschichtsschreibung, die längst als Meisterwerke zum globalen Bildungskanon gehören – von Boccaccio über Erasmus, Kant und Darwin, Flaubert und Voltaire -, fanden sich auf dem päpstlichen Index wieder, überführt durch geheime Gutachten, die in ihrer Willkür und Ineffizienz eine makabre, aber gerade deshalb höchst unterhaltsame Lektüre bieten.