Henrik Ibsen wurde zu Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland auf allen Bühnen als Wegbereiter des modernen Dramas enthusiastisch gefeiert und bis heute sind die Schauspiele des norwegischen Dramatikers aus dem Repertoire des deutschsprachigen Theaters nicht wegzudenken. Gerade seine so genannten Frauendramen Nora und Hedda Gabler gehören zu den meistgespielten Stücken. Ohne Zweifel hat Ibsen seinen beiden Titelprotagonistinnen einen theaterwirksam >starken AbgangGeschlechterSzenen< erschliessen? Diesen Fragen gehen die Beiträge und Gespräche nach, die sich mit Henrik Ibsens Schauspielen und deren Inszenierung durch Stephan Kimmig beschäftigen.
Inhalt: Überblick zur Werk- und Aufführungsgeschichte: Henrik Ibsen: Nora / Ein Pupenheim. – O. Gutjahr: Starker Abgang aus dem trauten Heim? Henrik Ibsens Nora – K. Baisch: Puppen-Spiele: Inszenierungsformen in Nora und ihre geschlechtliche Codierung. – E. Herrmann: Nora geht. Nora bleibt. Variationen der Konstruktion und Dekonstruktion von Geschlechtern in Ibsens Puppenheim. – Diskussion zu Nora: »Was ist eigentlich die größte Katastrophe?« – Überblick zur Werk- und Aufführungsgeschichte: Henrik Ibsen: Hedda Gabler. – B. Henningsen: Hedda Gabler und die Wiedergänger der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. – A. v. Kameke: »Hab’ ich gar keine Macht über dich?«. Die Szene als Schauplatz der Geschlechter-Darstellung in Hedda Gabler. – B. Gerisch: »Eine Tat, auf die ein Glanz fällt – ein Schimmer von Schönheit!« Psychoanalytische Überlegungen zum Suizid von Hedda Gabler. – Diskussion zu Hedda Gabler: »Wie sich jemand fühlen muss, der nichts besetzen kann«. – Podiumsdiskussion: »Man schöpft ja sehr oft aus ganz persönlichen Dingen«.