Die heilige Anna, Mutter der Maria, war in den Jahrzehnten vor der Reformation eine der beliebtesten Heiligen. Neben der Gründung von Bruderschaften und der Stiftung von Altären entstanden zahlreiche ihr geweihte Wallfahrtskirchen. Eine ist die nahe dem Kloster Heiligengrabe gelegene Anlage in Alt-Krüssow. 1520 vollendet, erfreute sich diese Kirche einer nur kurzen Blütezeit, da die Reformation dem Betrieb des Wallfahrtsortes ein jähes Ende setzte. Erhalten blieb die eindrucksvolle Architektur mit ihrem bedeutenden Ostgiebel, der dem Vorbild des südlichen Querhausgiebel der Wilsnacker Kirche folgt und den Auftakt mehrerer Bauten desselben Giebeltyps bildete. Von der einst umfangreichen mittelalterlichen Ausstattung existieren noch zwei Altarretabel, mehrere einzelne Heiligenfiguren und Reste der Glasmalerei.