Bevor Paul Klee nach 1913 mehr und mehr in seine traumhafte zeichnerische und malerische Welt versinkt und seiner formschöpferischen Kraft volle Freiheit lässt, hat er sich durch Zeichnungen und Aquarelle nach der Natur ein solides Rüstzeug verschafft. Geografisch konzentriert sich dieser Teil seines Oeuvres, das in den späten Gymnasialjahren um 1896 konkrete Formen annimmt, auf seine beiden damaligen Wohnsitze, Bern und München. Zeitlich bildet sich ein deutliches Schwergewicht in den Jahren 1909 bis 1911, als Klee einen ganz eigenen Zeichnungsstil entwickelt, woraus Blätter wie 'Belpmoos' oder 'Der Murtensee vom Mont Vully aus' entstehen, die in ihrer Weite und Qualität an Rembrandtsche Zeichnungen holländischer Landschaften erinnern.
Die Liebe Paul Klees zur Stadt und Landschaft Berns hat ihren Niederschlag in einer grossen zeichnerischen Ausbeute gefunden. Der Textbeitrag von Eberhard W. Kornfeld bildet den Rahmen, in dem viele Erlebnisse, Kontakte und Freundschaften ein äusserst reiches Bild beleben.

Eberhard W. Kornfeld ist Auktionator, Kunsthändler und Sammler und betreibt die Galerie Kornfeld in Bern. Der renommierte Berner Kunsthändler kann dank seiner jahrzehntelangen Sammelleidenschaft auf eine bedeutende Kollektion und auf zahlreiche Freundschaften mit den grossen Künstlern des 20. Jahrhunderts zurückblicken.