Die Arbeit unternimmt den interessanten Versuch, die zwei großen Strömungen der Filmtheorie zu verbinden: Psychoanalyse und philosophische Bildtheorie.

Im Hinblick auf einen vergleichenden Bezug zu der zeitphilosophischen Filmtheorie von Gilles Deleuze werden die bildhaften und sprachlichen Aspekte des Gedächtnisses und des Films, wie sie einmal in Anschluss an die Linie Freud/Lacan und zum anderen bei Bergson/Deleuze entwickelt werden, diskutiert. Hierbei geht es um die Konfrontation von sprachlichen versus visuellen Bildtheorien als Spannung von Sag- und Sichtbarem bzw. Semiotik und Zeitphilosophie in Bezug zur Filmtheorie. Das Kino wird hier seit Bergson und in der Tradition von Freuds optisch-apparativen Metaphern zu einer Art pièce de résistance, welches der Konzeption des Deleuzschen Kristall-Bildes entspricht. Dieses theoretische Modell zeichnet sich durch sein prekäres Verhältnis der sichtbaren Welt zu ihrer logischen Erfassung in sprachlichen, also arbiträren Zeichen aus.

Über das Deleuzsche Kristall-Bild entsteht schließlich eine Verbindung der Gedankenmodelle Freuds, Bergsons und Deleuzes, das Kino und seine Theorien jedoch bleiben in diesem Spannungsverhältnis stecken.