Das Titelzitat Konrad Adenauers spiegelt den Stellenwert des Sports und der Sportmedizin in der Weimarer Republik wider. Wolfgang Kohlrausch, ein Sportmediziner 'der ersten Stunde', erlebt die Aufbruchstimmung dieser neuen medizinischen Disziplin. Als 'Vater der Krankengymnastik' begleitet er die Bewegungstherapie durch die Zeit des 'Dritten Reiches'. Mit einem Lehrstuhl an der Reichsuniversität Straßburg steht er auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Nach seiner Entnazifizierung leitet er das 'Haus für Bewegungstherapie' in Freudenstadt im Schwarzwald.
Die Kontinuität, mit der Kohlrausch seine therapeutischen Ansichten beibehält, ist bemerkenswert: von der 'roborierenden Wirkung des Feldlebens' über das 'militärische Strammstehen als beste Haltungsübung' bis zum 'Kampfgeist und Durchstehvermögen eines Zehnkämpfers' zieht sich eine Linie. Kohlrausch und seine 'Sportsfreunde' haben sich mit allen politischen Systemen arrangiert – zur Förderung 'ihres' Sports und 'ihrer' Sportmedizin.