Klassische Immobilienmaklerunternehmungen sind heute veranlasst, zunehmende Diskontinuitäten sowie eine zunehmende Komplexität und Dynamik der Unternehmungsumwelt zu bewältigen. In der Arbeit wurden Modelle entwickelt, die eine Annäherung an diese daraus resultierenden hochkomplexen Realphänomene ermöglichen und dazu beitragen, die Führung von klassischen Immobilienmaklerunternehmungen zu verbessern, indem die Willensbildung im Hinblick auf die Aufnahme von Vermittlungsobjekten systematisiert und der Führungsprozess planbar wird. Es werden Planungs- und Prognoseinstrumente dargestellt, die hinreichend flexibel und anpassungsfähig sind, um eine Momentaufnahme eines Gesamtprojektes „Vermittlung einer Immobilie“ zu ermöglichen (Soll-Ist-Analyse) und die Wirkung des Projekterfolges zu prognostizieren (Wird-Analyse bzw. Prognose). Der Anspruch der Arbeit liegt darin, Controllinginstrumente für die operative Programmsteuerung in klassischen Immobilienmaklerunternehmungen zu entwerfen und exemplarisch zu zeigen, wie die Umsetzung in der Praxis erfolgen könnte (praktisches bzw. angewandtes Wissenschaftsziel).

Da die deutsche immobilienwirtschaftliche Literatur im Hinblick auf Immobilienmaklerunternehmungen bisher wenig Grundlagenarbeit geleistet hat, werden zunächst anhand von Beschreibungs- und Analysemodellen der Aufbau, die Organisation sowie das Controlling- und Führungssystem einer exemplarischen Immobilienmaklerunternehmung abgebildet. Anhand einer Prozessanalyse werden die wesentlichen betrieblichen Leistungs- und Finanzprozesse entwickelt. In der Erweiterung eines Modells der offenen Entscheidungsnetze werden Entscheidungsmodelle zur Kapazitäts-, Rentabilitäts- und Liquiditätssteuerung dargestellt, die in einen Controllingalgorithmus für den Mehrprojektfall münden.