Diese Studie überprüft die Übersetzung und Auslegung, die M. Heidegger zu antiken Texten aus Vorsokratikern, Platon und Aristoteles, sowie aus Sophokles' Antigone, seinerzeit dem Publikum vorgelegt und bei ihm seither weitgehend große Zustimmung erfahren hat. Heideggers Auslegung setzt sich erklärtermaßen von der traditionellen Übersetzung und Interpretation der Texte ab und geht einen neuen Weg, der von seinem existentiellen "Denkweg" bestimmt ist.

Die vorliegende philosophische Überprüfung muß daher auf dieses existentielle Denken eingehen, hat aber nicht zum Zweck, einen Beitrag zur Heidegger-Forschung zu leisten, sondern zur Antiken Philosophie. Sie sucht die traditionelle Übersetzung und Interpretation wiederzugewinnen und zu rechtfertigen. Dabei kommt manche ihrer Einsichten zu den antiken Texten in neues Licht, angesichts einer (post)modernen,existentiellen Auslegung, die teilweise schon philologisch und häufig inhaltlich unhaltbar ist.