Diese Arbeit befasst sich mit einem wichtigen, aber bisher vernachlässigten Teilstück der Ontologie des Thomas von Aquin, nämlich mit der Lehre vom Sein des Gedachten (ens in anima). Mit dem ontologischen Status des Gedachten hat sich die abendländische Metaphysiktradition schon immer auseinandergesetzt, seit Aristoteles mit dem Begriff ‚veritatives Sein‘ den Seinsbereich des Gedachten bezeichnet und ihn den Naturdingen gegenübergestellt hatte. Thomas von Aquin nimmt in dieser Frage einen bemerkenswert differenzierenden Standpunkt ein, der zugleich auch als historischer Wendepunkt dieser Problematik anzusehen ist. Diesem neuen Gedanken in der Ontologie des Gedachten bei Thomas widmet sich diese Arbeit unter besonderer Berücksichtigung seiner verbum-Lehre.