Die Geschichte des Toleranz-Gedankens in der Literatur ist bisher wenig erforscht, obwohl die Toleranz ein wichtiges Thema der gegenwärtigen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskussion ist. Der Band schliesst aus literaturwissenschaftlicher Perspektive an diese Diskussion an und versammelt germanistische, anglistische, romanistische und komparatistische Beiträge, die sich sowohl mit Toleranzkonzepten in den Werken einzelner Autoren (u.a. Montesquieu, Lessing, Herder, Thomas Mann, Dürrenmatt) als auch mit übergreifenden Fragen (z.B. nach der Ikonologie der Toleranz und nach der Aktualität des Toleranzgedankens) befassen. Es wird gezeigt, wie der fiktionale Raum der Literatur genutzt wird, um verschiedene Toleranzkonzepte zu entwerfen bzw. zu verwerfen. Nicht zuletzt geht es auch um die didaktische Frage, inwieweit die Literatur ein besonders geeignetes Medium der Toleranzvermittlung ist.