Chicago ist die Stadt der Wolkenkratzer und Gangsterlegenden. Seit Ende des 19. Jahrhunderts Inbegriff der klassischen amerikanischen Großstadt dient der Name bis heute als Synonym für negative Superlative und die Faszination des Urbanen. Dieses Buch nähert sich dem Stadtmythos von Chicago aus einer interdisziplinären kulturwissenschaftlichen Perspektive, die vergessene bzw. vernachlässigte populärkulturelle Phänomene und ihre mediale Verarbeitung in den Mittelpunkt stellt. Zentral ist dabei die Frage nach Beschaffenheit und Beweglichkeit von mythischer Imagination. Im Spannungsfeld von touristischen, künstlerischen, wissenschaftlichen und ökonomischen Diskursen untersucht die Studie den Mythos als Produkt von Erzähl- und Inszenierungsstrategien verschiedener Akteure und Interessenslagen.