Lachen, Weinen und manchmal beides: Das Kino ist das Medium und die Kunstform der starken Gefühle. Diese lassen sich beim Publikum zielsicher hervorrufen, falls sie auf der Leinwand gekonnt inszeniert werden. Eine emotionale Szene muss komponiert werden wie ein Gesamtkunstwerk, zu deren Gelingen die Regie, Schauspieler, Kamera, Montage und Musik subtil aufeinander abgestimmt beitragen. Die Anteilnahme des Zuschauers am Schicksal der Figuren verknüpft sich auf geheimen Wegen mit deren eigenen Erfahrungen und Wünschen. Kaum etwas lässt sich im übrigen wissenschaftlich schwerer erfassen als die diffusen Gefühlswelten des Menschen. Hier betritt man das Terrain der bildenden und der darstellenden Künste, die im Kino kongenial aufeinander treffen.