Markenzeichen der Sächsischen Evangelisch-Sozialen Vereinigung waren öffentliche religiöse Diskussionsabende in verrauchten Arbeiterlokalen. Angefeindet von sozialistischen Agitatoren und konservativen Kirchenchristen wollte sie so Arbeiter in Leipzig, Chemnitz oder Dresden für das Christentum zurückgewinnen. Sebastian Kranich untersucht die wichtigste Regionalorganisation des Evangelisch Sozialen Kongresses als kirchenpolitischen, sozialreformerischen und missionarischen Verein. Er geht u.a. ihrer Nationalismuskritik nach, beschreibt ihren Kampf gegen die Herabsetzung sozial Schwacher in Kirche und Gesellschaft und analysiert die Diskussionsabende als Form religiöser Kommunikation. "Für die Geschichte des Sozial- und Kulturprotestantismus stellt diese Dissertation einen Meilenstein dar."Klaus Erich Pollmann