In den letzten 25 Jahren ist in der Mathematikdidaktik die Erforschung des arithmetischen Denkens von Schülerinnen und Schülern in den Mittelpunkt gerückt. Das geschah, um mehr über die Denkweise der Kinder zu erfahren. So kann im Unterricht besser an die tatsächlich vorhandenen Lernvoraussetzungen und Denkstrukturen angeknüpft werden, statt an bloße Annahmen darüber. Aussagen darüber, wie sich die Rechenfähigkeiten und -fertigkeiten über längere Zeit hinweg entwickeln, fehlen jedoch nahezu ganz.
Die vorliegende Untersuchung wurde durchgeführt, um Aussagen zu Vorgehensweisen von Schülerinnen und Schülern beim Lösen von Aufgaben zur Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 100 machen zu können. Anhand der Kategorien Erfolgsquoten, Rechenmethoden, Lösungswege und Fehler werden die Vorgehensweisen sowohl qualitativ als auch quantitativ ausgewertet. So können nicht nur Aussagen über die Gesamtheit aller Kinder getroffen werden, sondern auch Entwicklungsverläufe einzelner Schülerinnen und Schüler detailliert beschrieben werden.