Die Autorin rekonstruiert mit ethnografischem Kennerblick und zugleich liebevoll die Spiel- und Lebenswelt historischer Straßenkindheit. Die Studie basiert auf der langjährigen engen Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Zeitzeugen, die sich als ältere Menschen an die Orte ihrer Kindheit erinnern. Die Studie versteht sich gleichzeitig als historischer Beitrag zum aktuellen Programm einer Neuen Kindheitsforschung.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren Städte noch jung. Straßen und Plätze waren erfüllt vom Leben der Kinder, die dort spielten, herumstreiften, sich in Gruppen versammelten und sich ihren Anteil an der urbanen Öffentlichkeit erkämpften – notfalls auch gegen die Widerstände der ortsansässigen Erwachsenen. Die Autorin rekonstruiert mit ethnografischem Kennerblick und zugleich liebevoll diese verloren gegangene Lebenswelt von Stadtkindern und lässt so den heutigen Leser an der eindrucksvollen Spiel- und Lebenswelt dieser historischen Straßenkindheit teilhaben.
Die Studie basiert auf der langjährigen engen Zusammenarbeit mit einer Gruppe von rund 100 Zeitzeugen, die sich als ältere Menschen an die gemeinsam erlebten und durchlebten Räume ihrer Kindheit erinnern. Die Autorin folgt dabei den Spuren des Geschwisterpaares Martha und Hans Heinrich Muchow, das in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts den „Lebensraum des Großstadtkindes“ beispielgebend beschrieben hat. Die Studie versteht sich aber auch als historischer Beitrag zum aktuellen Programm einer Neuen Kindheitsforschung, die das Kind als Akteur seiner eigenen Geschichte verstehen und sichtbar machen will.